Das Gift am Arbeitsplatz
Keine Frage, die Anforderungen im Arbeitsalltag sind in unserer leistungsorientierten Gesellschaft enorm hoch. Verschiedene Studien beschäftigen sich deshalb vermehrt mit Work-Life-Balance, den Vorteilen von Home-Office und einem gesunden Lebensstil. Die erfolgreichen Unternehmen greifen die Erkenntnisse auf und versuchen Arbeitsplätze und Leistungsbereitschaft mit integriertem Gesundheitsmanagement anzupassen, um das beste aus ihren Mitarbeitern herauszuholen.
Was aber, wenn das Problem nicht die Arbeitsanforderung oder der persönliche Lebensstil ist?
Wenn die zu bewältigenden Aufgaben immer umfangreicher zu werden scheinen? Wenn man sich ausgebrannt fühlt? Wenn der Gang zur Arbeit dem Gang nach Canossa gleicht und man das Gefühl hat, die Energie werde einem aus den Knochen gesaugt? Dann hat man es nicht zwingend mit schlechten Arbeitsverhältnissen zu tun. Vielmehr sollte das Augenmerk auch auf die hausinterne mental-emotionalen Hygiene gelegt werden. Vielleicht verbringt man seinen Alltag in einem Arbeitsumfeld mit toxischen Arbeitsbedingungen.
Neuere Forschungen zeigen, dass Burnout, sich ausgebrannt fühlen, nicht zwingend die Art und das Ausmaß der Aufgaben zugrunde liegt, sondern hauptsächlich dem toxischen Verhalten von Chefs und Arbeitskollegen geschuldet ist.
Führungsstil und Kommunikation
Transparenz im eigenen Handeln und in Prozessen, Feedback und Beteiligung sind die Kür in der Mitarbeiterführung. Leider trifft man diesen Führungsstil, vor allem in Firmen mit steilen Hierarchien selten an.
Konflikte am Arbeitsplatz treten meist dann auf, wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben in Bezug auf wichtige Informationen vom Unternehmen ausgeschlossen zu werden, oder ihre Anliegen nicht ernst genommen werden. Aufgaben und Verantwortlichkeiten werden nach unten verteilt, Anweisungen werden unklar kommuniziert und Prozesse in der Schwebe gelassen. Das behindert in der Handlungssicherheit und – fähigkeit. Das Aushalten von Unklarheiten bindet eine enorme Energie und beschränkt in der eigenen Kompetenz.
Diese Strukturen, gepaart mit respektloser, oder auch abschätziger Kommunikation bis hin zu Beleidigungen ist der Inbegriff eines toxischen Führungsstils.
Persönlichkeitsstile und -störungen der Chefetage
„Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Persönlichkeitsstörung!“ (Ursula Wolter-Cornell) Aber wenn Sie einen neuen Job antreten tun Sie immer gut daran, sich ihr Gegenüber und zukünftiges „Oben-Drüber“ anzuschauen.
Man spricht von etwa 6 pathologischen Grundtendenzen in der Mitarbeiterführung. Ob die vorliegende Störung kompatibel mit dem eigenen Persönlichkeitsprofil, Glaubenssätzen und Mustern ist, entscheidet über die Dosis, die es braucht um den Mitarbeiter, in dem Fall SIE zu verheizen.
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