ADHS Paartherapie Kiel – Therapeutennetzwerk Obermann

ADHS in der Partnerschaft

Beziehungen sind selten ein Selbstläufer, und wenn ADHS ins Spiel kommt, kann es schnell turbulent werden. Viele Paare, bei denen ein Partner von ADHS betroffen ist, durchleben oft intensive emotionale Höhen und Tiefen. Die Eigenschaften, die anfangs so faszinierend wirkten – die Spontaneität, die sprühende Kreativität, die mitreißende Intensität – können sich im Laufe der Zeit als Beziehungskiller entpuppen.

Warum ist das so?

Die Symptome von ADHS, wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität, emotionale Schwankungen und Probleme mit der Selbstorganisation, können sich tiefgreifend auf die Partnerschaft auswirken und das Zusammenleben  merklich belasten.

Herausforderungen, die viele ADHS Paare kennen: 

  • Unterschiedliche Bedürfnisse prallen aufeinander: Der Partner ohne ADHS sehnt sich oft nach Struktur, Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Der Partner mit ADHS hingegen fühlt sich durch zu viel Routine schnell eingeengt und sucht nach Abwechslung, spontanen Erlebnissen, dem nächsten schnellen Dopaminkick. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse führen häufig zu Konflikten und Missverständnissen.
  • Kommunikation als Herausforderung: Aktives Zuhören und sich auf das Gesagte zu konzentrieren, fällt Menschen mit ADHS oft schwer. Wichtige Informationen gehen verloren oder werden falsch interpretiert, was zu Frustration und Streit führen kann.
  • Verletzte Gefühle und emotionale Gräben: Die Impulsivität von Menschen mit ADHS kann zu unbedachten Äußerungen und Handlungen führen, die den Partner verletzen. Emotionale Ausbrüche oder Rückzüge werden oft als Ablehnung missverstanden und vertiefen die emotionale Distanz.
  • Herausforderungen der Alltagsbalance: Die Planung und Erledigung von Alltagsaufgaben stellen für Menschen mit ADHS oft eine große Herausforderung dar. In der Folge übernimmt der Partner ohne ADHS oft einen größeren Teil der Verantwortung, was zu Überforderung, Gereiztheit und dem Gefühl, ausgenutzt zu werden, führen kann.
  • Intimität und Sexualität unter Spannung: Auch das Liebesleben kann durch ADHS beeinträchtigt werden. Das Bedürfnis nach ständiger Stimulation und Abwechslung kann zu unterschiedlichen sexuellen Vorstellungen und Bedürfnissen innerhalb der Partnerschaft führen.
  • Negative Glaubenssätze und Selbstzweifel: Viele Menschen mit ADHS haben in der Vergangenheit oft negative Erfahrungen mit Kritik und Ablehnung gemacht, was zu einem geringen Selbstwertgefühl führen kann und die eigenen Zweifel an der Beziehungsfähigkeit verstärkt.

Wege aus dem ADHS Labyrinth – was können Paare tun?

  • ADHS verstehen und akzeptieren: Ein tiefes Verständnis für ADHS und dessen Auswirkungen auf die Beziehung ist essenziell. Schon dieses gemeinsame Verständnis kann Konflikte lindern und den Alltag deutlich entlasten.
  • Bedürfnisse erkennen und klar kommunizieren: Beide Partner sollten lernen, ihre Bedürfnisse und Erwartungen im Umgang mit ADHS klar, respektvoll und ehrlich auszudrücken, um Missverständnisse vorzubeugen und gegenseitiges Verständnis zu fördern
  • Konkrete Strategien für den Alltag mit ADHS entwickeln: In der Paartherapie erarbeiten Paare Strategien, um die Herausforderungen von ADHS im Alltag besser zu bewältigen. Dazu gehören z. B. klare Absprachen, strukturierte Tagesabläufe, effektive Erinnerungshilfen und gezielte Kommunikationsübungen.
  • Die Stärken des Partners mit ADHS in den Fokus rücken: ADHS bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch viele positive Eigenschaften mit sich. In der Therapie lernen Paare, diese Stärken zu erkennen, wertzuschätzen und gezielt zu fördern.
  • Vertrauen und Intimität neu aufbauen: Durch eine bessere Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und ein gemeinsames Verständnis der Auswirkungen von ADHS können Paare ihre emotionale Verbindung stärken und die Beziehung wieder mit Leben füllen.

ADHS und Paartherapie

Eine Paartherapie, die auf die besonderen Bedürfnisse von Paaren mit ADHS ausgerichtet ist, kann dabei unterstützen:

  • Die Kommunikation zu stärken und Konflikte konstruktiv anzugehen.
  • Ungesunde Muster aufzubrechen und neue, positive Dynamiken in der Partnerschaft zu schaffen.
  • Die emotionale Sensibilität des Partners mit ADHS besser zu verstehen und einfühlsam darauf zu reagieren.
  • Die besonderen Herausforderungen des Partners ohne ADHS klar zu benennen und verständlich zu machen
  • Eine ausgewogene und bedürfnisorientierte Verteilung der Alltagsaufgaben gemeinsam zu gestalten.
  • Die Sexualität neu zu beleben und auf die individuellen Wünsche beider Partner einzugehen.

 Team Therapeutennetzwerk Obermann

Keine Chemie? – Keine Kosten!

Das Erstgespräch ist auf 90 Minuten angesetzt. Wenn Sie oder die Therapeut*in nach den ersten 30 Minuten entscheiden, dass eine Fortsetzung der Zusammenarbeit nicht sinnvoll ist, können Sie das Gespräch vorzeitig beenden und es entstehen für Sie keine Kosten. Ansonsten wird das gesamte 90-minütige Erstgespräch gemäß unseren üblichen Konditionen abgerechnet.

 Ausschnitte aus TV und Radio

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